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Taufkapelle

Ein quadratischer Raum mit ebenfalls quadratischem mittigem Oberlicht bildet die Taufkapelle. Nicht nur in der Regelmäßigkeit der geometrischen Form und der Zahl 4 ist Symbolik enthalten. Die blaue Decken- und Oberlichttäfelung versinnbildlicht den Himmel, die von den vier Raumecken aus in der Mitte zusammenlaufende Metallfassung weist auf das hier zu spendende Sakrament der Taufe und gleichzeitig die Herabsendung des Heiligen Geistes hin.

Genau darunter, das Zentrum der Kapelle bildend, steht der schlichte achteckige Taufstein von 1872 mit neugotischem Blendmaßwerk an einer einzelnen Seite. Seine Abdeckung besteht aus einem 1984 gestalteten Holzdeckel mit den Figuren des knienden Christus und des ihn taufenden Johannes.

Überlagert wird diese klare Symbolsprache von der 1996 erfolgten farbkräftigen Ausgestaltung der Kapelle durch den russischen Maler Vladimir Krasnov. Im Mittelpunkt des Wandgemäldes gegenüber dem Eingang steht die Gottesmutter Maria. Als Quell des Lebens aufgefasst, sitzt sie mit dem Jesusknaben in einer Brunnenschale, aus der das Wasser hinausströmt. Dabei teilt es sich und fließt am Boden der gesamten Kapelle entlang. Derart versinnbildlicht wird Christus so zum neuen Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen zur Basis der ganzen Welt.

Auf etwa gleicher Höhe mit dem Betrachter ziehen von links und rechts Personen aller Zeiten, allen Alters und aller Bevölkerungsgruppen, Kranke und Gesunde zu der Quelle hin, um Wasser zu schöpfen. Gleichzeitig ist hier natürlich auch der heilbringende Ostenbrunnen am Ort gemeint.

Zusätzlich nimmt die Szene in der anderen Hälfte der rechten Wand auf die Orts- bzw. Wallfahrtsgeschichte Bezug, denn dort finden wir vor einer Höhle die Drei Elenden Heiligen dargestellt, sich ebenfalls dem ausströmenden Wasser zuwendend. Die entsprechende Stelle der Wand gegenüber weist auf den eigentlichen Sinn des Raumes hin: die Taufe.

Den oberen Wandbereich nehmen Engel ein. Sie weisen Maria als Himmelskönigin aus und verdeutlichen anhand der Schriftbänder die Gleichsetzung ihrer Person mit der Kirche. Beim Verlassen der Kapelle fällt der Blick auf Christus, dessen Antlitz auf dem Schweißtuch der Veronika von zwei weiteren Engeln gerahmt wird. An diesem Motiv und an anderen Darstellungsmomenten, wie den schematisierten Gesichtszügen oder der Kleidung Marias, manifestiert sich der enge Bezug des Malers zur orthodoxen Ikonenmalerei.

Die Anbindung der Kapelle an den übrigen Kirchenraum wird durch die Bodenpflasterung sowie die moderne Glastür erreicht, wenn auch die Mittelteilung der Tür den Blick vom Kirchenschiff auf den Taufstein etwas behindert.

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Ingolstadt-Etting

Samstag 18.00 Uhr; Sonntag 8.00 Uhr, 10.00 Uhr